AUSGANGSLAGE
Seit der Schliessung des Klosterbetriebs Ende 2023 hat die Stiftung die Aufgabe, die freigewordenen Räumlichkeiten einer neuen Nutzung zuzuführen. Ausgeschlossen ist die Veräusserung des Klosters. Den Kapuzinerinnen St. Klara ist es wichtig, dass sich die franziskanischen Werte im Sinne von Einfachheit, Nähe zur Schöpfung und Nachhaltigkeit bei der künftigen Nutzung bestmöglich spiegeln. Damit verbunden ist auch der Wunsch, dass der Ort in Zukunft teilweise bewohnt bleibt.
Über die unterschiedlichen Nutzungen müssen der Erhalt der Gebäulichkeiten sowie der Lebensunterhalt der Kapuzinerinnen sichergestellt werden.
AKTUELLE NUTZUNG
Rund 70 Unternehmen aus diversen Gewerbe-, Gesundheits- und Kulturzweigen tragen zum lebendigen Ort St. Klara bei.
Die Mietverhältnisse im ehemaligen Institutsgebäude und im Trachtenhaus wurden nach dem Wegzug der Schwestern beibehalten. Bis auf das Konventgebäude sind inzwischen alle anderen Gebäulichkeiten fast vollständig vermietet. Die Grünflächen mit dem ortsprägenden Klostergarten bewirtschaftet vorwiegend der Verein Klostergarten St. Klara, aber auch einzelne Privatpersonen und Angestellte. Sie kultivieren Gemüse, Obst, Kräuter und Blumen für rund 50 Haushalte. Die Klosterkirche und die angrenzenden Räumlichkeiten nutzt und verwaltet die Pfarrei Stans.
Bis das Konventgebäude einer langfristigen Neunutzung zugführt wird, wird es zwischengenutzt: Aktuell beherbergt das Haus einen Gastronomie-Betrieb sowie die Baudirektion des Kantons Nidwalden (bis die Renovationsarbeiten an ihrem eigentlichen Standort im März 2026 abgeschlossen sind).
AREALENTWICKLUNG
2023 führte Zeitraum Planungen AG eine Studie durch, welche das Umnutzungspotenzial des gesamten Klosterareals mit allen Gebäudeteilen und Aussenflächen beleuchtet. Daraus resultierte der Entscheid der Stiftung, in einem ersten Schritt den Fokus auf das Konventgebäude zu richten und zu prüfen, ob das historische Gebäude zum Wohnen nach heutigen Erfordernissen geeignet ist.
Auf den Grundlagen von Zeitraum Planungen AG erarbeitete das Büro da-ni.ch architektur gmbh die Machbarkeitsstudie «Wohnen im Konventgebäude». Anfang 2025 verfasste die Fachstelle Denkmalpflege des Kantons Nidwalden einen Bericht zu dieser Machbarkeitsstudie unter Einbezug der Untersuchung der Baugeschichte des Klosters St. Klara, erarbeitet durch Bauhistoriker und Restaurator Wendel Odermatt (2024).
GEWERBLICHE NUTZUNG DES KONVENTGEBÄUDES
Die Summe aller Studien und der ersten Erfahrungen mit der intensiveren Nutzung des Konventgebäudes zeigen die Komplexität der Umnutzung deutlich auf. Angesichts der denkmalpflegerischen, baulichen und finanziellen Anforderungen hat die Stiftung entschieden, den Fokus bei der Umnutzung des historischen Klosterbaus nicht auf Wohnzwecke zu richten. Vorgesehen ist eine gewerbliche Nutzung mit der Absicht, die baulichen Interventionen möglichst gering zu halten. Die Atmosphäre des Klosters soll spür- und erlebbar bleiben.
WOHNEN IM KLOSTER - Praxisprojekt für studierende
Über 400 Jahre wurde im Kloster St. Klara gewohnt und gelebt. Diese Tradition will die Stiftung weiterführen, was auch dem Wunsch der Kapuzinerinnen entspricht. Studierende des Masters Kollaborative Raumentwicklung an der Hochschule Luzern widmen ihr Praxisprojekt im Herbstsemester 2025 der Untersuchung, wie, wo und für welche Zielgruppen auf dem Areal passende Wohnnutzungen umgesetzt werden könnten. Deren Ergebnisse greifen voraussichtlich die Kolleginnen und Kollegen der Architektur in ihren Masterarbeiten im Frühlingssemester 2026 auf und konkretisieren die Möglichkeiten.
Die Masterarbeiten sowie die bisherigen Studien dienen als Grundlage für alle weiteren Planungsschritte. Die Gemeinde Stans sowie die kantonale Denkmalpflege sind in den Entwicklungsprozess involviert.